25 Jahre gute Nachbarschaft mit Polen. Marese Hoffmann berichtet von der deutsch-polnischen Konferenz zu kommunalen Partnerschaften

Der deutsche Außenminister und der Rat der Regionen Europas hatte geladen und Hunderte Bürgermeister ,Landräte, Konsuln, Regierungssprecher und engagierte BürgerInnen waren in den festlichen Weltsaal des Auswärtigen Amtes gekommen. Der Dachauer Landrat Löwl, der Vorsitzende des Deutsch Polnischen Ausschusses, hatte seinen polnischen Kollegen aus Oswiencim Starzek dazu eingeladen und Kreisrätin Hoffmann als Mitglied des deutsch polnischen Ausschusses durfte ebenfalls teilnehmen.

Die deutschen Medien vermitteln zur Zeit ein düsteres Bild von Polen, wieder erstarkender Nationalismus, Aufhebung demokratischer Grundelemente durch die Regierung, Aufgabe europäischer Solidarität in der Flüchtlingsfrage usw. Müssen wir uns Sorgen machen lautete die immer wieder gestellte Frage.  Ja müssen wir,  aber auch über Pegida, brennende Flüchtlingsheime,  einen immer wieder versagenden Verfassungsschutz,  Fremdenfeindlichkeit usw..

In dieser Situation ist es gut, sich zu vergewissern, dass es auch ein anderes Deutschland und Polen gibt. Selten konnte man gelingende Integration und Partnerschaft so lebendig erleben wie auf den Podien dieses Kongresses, wo die Säulen der Partnerschaft beeindruckend vorgestellt wurden, vor allem vom Stadtpräsidenten aus Gdansk (Danzig) und Krakow (Krakau), die die ältesten Partnerschaften mit deutschen Städten haben wie Bremen, Leipzig und Nürnberg. Da saßen Freunde auf dem Podium, die sich in Notsituationen (wie z.B Naturkatastrophen oder in Zeiten des polnischen Kriegsrechtes)helfen, die Kultur und Zukunftsvisionen und gleiche Werte teilen. In den workshops wurden Ideen entwickelt für bilaterale Ausbildungskonzepte, zur Sprachförderung und zu gelingender Integration. Es gibt viel zu tun, aber vor allem dürfen wir nicht nur von den Polen erwarten deutsch zu lernen und europäisch zu denken, es trifft in gleichem Maß auf uns zu. Der polnische Freiheitskampf um Solidarnosz beflügelte die Montagsdemonstrationen und führte zum Fall der Mauer. Freiheit und Demokratie im vereinten Europa müssen wir gemeinsam verteidigen mahnte Außenminister Steinmeier in seiner Rede und Landrat Löwl fügte zum Abschluss hinzu, dass nur ein Europa der BürgerInnen und Kommunen die großen Aufgaben werden meistern können, denn vor Ort wird Gemeinschaft gelebt.

Ein großer Tag nicht nur für die TeilnemhmerInnen sondern für Deutschland und Polen.