Aktionstag „24 Stunden fürs Klima“ in Karlsfeld

Nach einem Filmabend im Karlsfelder Bürgerhaus am Freitag, wurde am Samstag den 23.9.2023 auf dem Bruno-Danzer Platz in Karlsfeld noch einmal für mehr Anstregungen im Bereich Klimaschutz appelliert. Während Kinder den Riesenseifenblasen zuschauen und eine Tapete bemalen durften, erfuhren die Erwachsenen viel über den aktuellen Status und Hintergründe.

Der Landtagskandidat Martin Modlinger ging denn auch in seiner Rede um 5 nach 12 auf die Auswirkungen auf das Leben der Menschen lokal, regional und global ein. „Eine Zeit wie heute gab es noch nie. Zumindest noch nicht, seitdem sich der Mensch häuslich in diesem Klima, in diesen Lebensgrundlagen eingerichtet hat, wie wir sie kennen. Sauberes Wasser, gute Luft, fruchtbare Böden, kühlende Wälder, ein ganzes Ökosystem, das unsere Ernährung und Gesundheit sichert, ein Klima, in dem es sich gut leben lässt. Daraus ist fast alles gewachsen, was wir heute haben. Und doch sind wir dabei, das kaputt zu machen.“
Modlinger spricht davon, wie es in 20-30 Jahren aus ein könnte, wenn wir uns jetzt ein Herz nehmen. „Ich bin mir sicher, wir sind ruhiger geworden und streben nicht mehr nach dem Höher, Schneller, Weiter, sondern nach der Gemeinsamkeit, dem Kreislauf und dem Wohlergehen aller. Wir wissen wieder, was wir an der Natur haben, wir schützen sie und sie schützt uns. Und das merkt man im großen, und im ganz kleinen, wie an diesem netten, kühlen, schönen grünen Platz.
Das ist die Welt, die wir haben können. Bauen wir sie gemeinsam.“

Der Kandidat der Grünen für den Bezirkstag, Dale Carpenter, wies auf die Bedeutung der Kommunen hin. „Wir dürfen uns nicht ausruhen, auf dem was bisher schon getan wurde. Nach heutigem Stand werden wie die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens krachend verfehlen. Der Beitrag von Kommunen zum Klimaschutz wird sich dabei unmittelbar auch an ihrer finanziellen Ausstattung orientieren.“

Alexander Heisler sprach für die Grüne Jugend, deren Mitglieder voraussichtlich die Auswirkungen des heutigen Versagens am heftigsten erleben werden. Er wies darauf hin, dass „Wir alle durch unser Einkaufsverhalten den Klimawandel mindern können. Durch den Einkauf von fair gehandelten Produkten, die den Erzeugern genug Einnahmen verschaffen, um die Erde nachhaltig und nicht im Raubbau zu bewirtschaften.“
Er sagte zudem, dass man sich nicht wegducken dürfe bei den CO₂ Einsparungen, weil man ja kaum einen Einfluss auf das Klima habe. Denn die Ärmeren Länder würden zurecht darauf verweisen, dass ihnen der oft teure Klimaschutz viel schwerer fällt als den reichen Ländern. Wenn diese aber ihren Beitrag nicht leisten, warum sollten sie es dann tun oder gar voran gehen?

Die Sprecherin des Ortsverbands Karlsfeld, Heidi Pongratz-Aschauer, sagte: „Wir wollen heute dieses überlebenswichtige Thema, den Klimaschutz, in den Mittelpunkt dieses Aktionstages stellen und auf den Klimawandel vor unserer Haustür aufmerksam machen. Sie formulierte dazu klare Forderungen, um den Klimawandel zu bekämpfen, wie etwa den beschleunigten Ausstieg aus fossilen Energieträgern. „So weh das auch tut, das sind wir unseren Kindern und Enkeln schuldig, denn auch sie haben ein Recht auf eine lebenswerte Zukunft.“

Der Klimaschutzreferent im Karlsfelder Gemeinderat, Michael Fritsch, griff das Thema Flüchtlingsproblematik auf. Er verglich die geschätzten 20 Mio. ukrainischen Geflüchteten mit den erwarteten 320 Mio., die in Folge des Klimawandels heimatlos werden dürften. „Im Gegensatz zu den Menschen aus der Ukraine werden die Klimaflüchtlinge nicht mal eine Chance auf Rückkehr haben. Ihre Regionen in Indien, Afrika und Südamerika werden dauerhaft unbewohnbar sein.“

Er fuhr fort, „Wenn wir also heute in Klimaschutz bei uns und in diesen Ländern investieren, ganz persönlich Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen und dabei etwas von unserem Wohlstand abgeben, dann um ihn mittelfristig zu sichern.“

Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern für die angeregten Gespräche. Es war schön zu sehen, dass Klimaschutz nach wie vor einen großen Stellenwert hat und ernst genommen wird.