Gestaltung der Außenflächen der Schulen im Landkreis Dachau als Natur-Erlebnis-Räume: Gymnasien Karlsfeld und Röhrmoos

Der Landkreis Dachau plant den Bau zweier neuer Gymnasien, in Karlsfeld und in Röhrmoos, die
bis 01.09.2025 fertiggestellt sein müssen. Beide Bauten sollen entsprechend DGNB als nachhaltige Bauten zertifiziert werden.


Für
Bündnis für Dachau, Bündnis 90/Die Grünen, DIE LINKE/ Die PARTEI, ÖDP

stellen wir folgenden gemeinsamen Antrag:


Alle Außenflächen beider Gymnasien sollen von einem zertifizierten Naturgartenbetrieb als Natur-Erlebnis-Raum angelegt werden, dabei auch die Parkflächen naturnah und die Dächer begrünt und zusätzlich mit Solaranlagen ausgestattet werden.


Begründung:


Natur-Erlebnis-Räume, wie sie vom Naturgartenverein unter Federführung des Biologen Dr. Reinhard Witt für Schulen in Deutschland und in Österreich entwickelt und erprobt wurden, sind nachhaltig, insbesondere in Bezug auf Artenschutz, Flächenverbrauch/Versiegelung und Klimaschutz. Darüber hinaus bieten sie pädagogische Vorteile für die Schulgemeinschaft.

Beispiel: https://naturgarten.org/wissen/category/projectbeispiele/

Einzelmaßnahmen:

Attraktive und dem Nutzen angemessene Gestaltung der Schul- und Pausenhöfe als strukturreicher Lebensraum (z.B. können Elemente wie diese dazu gehören: Sitzbereiche, Ruheflächen, Hügel mit Rückzugsraum, Bäume, Sträucher, Hecken, Wildstaudenbeete, Kräuterrasen- oder Wiesenbereiche, Wasserläufe oder -flächen, Sumpfbeet, Totholz, etc.)
Ausschließliche Verwendung von heimischen Pflanzen (Bäume, Sträucher, Stauden und Gräser) Lauf- und Aufenthaltsbereiche sowie Parkplätze werden mit versickerungsoffenen, wassergebundenen Wegdecken (Schotter) angelegt, und mit einer pflegeleichten Ansaat mit heimischen Kräuter- oder Schotterrasenpflanzen gestaltet.
Dächer werden fachgerecht begrünt und zusätzlich mit Solarpanelen versorgt, deren Effizienz durch die kühlende Grünfläche darunter verbessert wird.
Begrünte Außenwände schützen die Fassaden und sorgen zukünftig für ein günstigeres Kleinklima in den sich immer mehr aufheizenden Stadt- und Metropolregionen.

Vorteile auf einen Blick:

• Schutz der Artenvielfalt auf dem gesamten Schulgelände (heimische, selten gewordene
Kräuter, Wildbienen, Schmetterlinge, Vögel, …)
• Beitrag zum Biotopverbund im Landkreis
• Einbindung verschiedener Kleinbiotope durch die Strukturvielfalt
• Keine Neuversiegelung von Flächen
• Wasserschutz: Regenwasser wird nicht abgeführt, sondern verbleibt in der Fläche, bzw. versickert
• Nach Einwachsen der Anlage keine Bewässerung mehr nötig
• Kühlendes Klein- und Umgebungsklima durch Erhöhung der Verdunstungsmöglichkeit durch
den Boden und Blätter
• Klimafestigkeit der Anlage (trockenheitsverträglich)
• Beispielwirkung auf alle Mitglieder der Schulgemeinschaft und Passanten
• Pädagogischer Nutzen: Natur erleben in der Schule
• Pädagogischer Nutzen: Anregung von Aktivität, Ermöglichung von Ruhe
• Pädagogischer Nutzen: Heimische Pflanzen sind aus der Landschaft und den Privatgärten weitgehend verschwunden. Die meisten Menschen kennen sie nicht mehr – in Natur-Erlebnis-Flächen werden Kinder und Jugendliche wieder mit ihnen in Kontakt gebracht
• Pädagogischer Nutzen: Beobachtungsmöglichkeiten von heimischen Pflanzen, Insekten und
anderen Wildtieren
• Pädagogischer Nutzen: Eine die Schüler beruhigende, ausgleichende und den Lernerfolg fördernde Wirkung bis hin zur Verbesserung der Noten seit der naturnahmen Umgestaltung
ihrer Schule wird von Lehrerinnen und Direktorinnen berichtet
• Kein erhöhter Pflegeaufwand, keine zusätzlichen Folgekosten
• Zukunftsweisende (nachhaltige) Bauweise für Städte und Metropol-Regionen in der Klimakrise: beispielgebende Bauweise, um den erwarteten überdurchschnittlichen Temperaturanstieg in Städten durch ein abkühlendes Kleinklima abzufedern
• Punkte auf Ausgleichsflächenkonto und für die DGNB-ZertifizierungBeispiele und Erfahrungen von Schulen im Video:
https://www.youtube.com/watch?v=kZKt7oeQ528


Mit vielen Grüßen
gez. Peter Heller gez. Dr. Roderich Zauscher
Peter Heller Dr Roderich Zauscher
Kreisrat Kreisrat

Außenflächen der neuen Gymnasien als Natur-Erlebnis-Räume.

Beispiel: Natur-Erlebnis-Schulhof Gymnasium Herzogenaurach (2014: Prämierung „Schönster
Schulhof in Bayern“ und 2016 prämiert als „Schulhof der Zukunft“)

Besondere Merkmale:

Trockenmauern, Sitzquader, Wege aus Rindenmulch, Windspiel-Kunstwerk, kleiner Naturgarten-Innenhof als Verbindung zu einem Neubau (Mittagsbetreuung), Alternative Wegeverbindung über ein Rondell mit Kunstwerk, Trockenmauern als Abgrenzung der Pflanzflächen, Kunstwerk als Spende vom ABI-Jahrgang 2007, Sitzquader im Rondell und als Hangabtreppung nebenTreppenstufen, Verwendung von Duftpflanzen im zentralen Beet, Kletterpflanzen zur Verschönerung der Stahlstützen von der Wegeüberdachung (Hochbau).