Gewalt gegen Frauen ist kein Kavaliersdelikt!

Beate Walter-Rosenheimer MdB und die Kreisvorsitzende der Dachauer Grünen Karin Beittel erklären zum Tag gegen Gewalt gegen Frauen:
„Es ist erschreckend. Und es ist nicht länger zu dulden. Gewalt gegen Frauen gehört noch immer zum Alltag und wird leider häufig auch noch entschuldigt. Vor allem in Beziehungen wird weggeschaut.

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter und beginnt schon lange vor dem Zuschlagen. Tag für Tag erleben Mädchen und Frauen: unerwünschte Anmache, frauenfeindliche Witze, Beleidigungen, wenn sie nicht freundlich darauf reagieren. Die Freiheit von Frauen ist nach wie vor eingeschränkt.

Weil wir als Frauen überlegen müssen, wie wir sicher unterwegs sind, Wege nehmen, die als ungefährlich gelten, bestimmte Gegenden oder Situationen meiden, schon als Mädchen sichere Verhaltensregeln mit auf den Weg bekommen.

Und das sind keine Bagatellen, das bestimmt das Bild von Frauen in der Gesellschaft. Frauen haben männlicher Gewalt auszuweichen. Das muss sich dringend ändern.
Denn diese Gewalt zieht sich fort. Sexuelle Belästigung, Stalking, Vergewaltigung, häusliche Gewalt.

Jeden dritten Tag tötet in Deutschland ein Mann seine (Ex-) Partnerin. 139 Frauen im Jahr 2020. Jeden Tag gibt es einen Tötungsversuch.

Es ist an der Zeit, das Tabu zu brechen und noch offener und lauter darüber zu reden.
Und es ist an der Zeit, mehr Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen zu bieten. Beziehungsweise die Finanzierung der Unterstützungs-und Hilfsangebote zu verstetigen und deutlich zu erhöhen.

Mehr Prävention, mehr Konfliktberatung und vor allem: mehr gesellschaftliche Ächtung von Gewalt gegen Frauen.

Hier im Landkreis Dachau leistet das Frauenhaus großartige Arbeit, hat aber im Moment nur Kapazität für 5 Frauen und 6 Kinder bei ca. 155 000 Einwohner*innen. Die exorbitanten Mietpreise im Landkreis verlängern die Aufenthaltsdauer der Frauen und ihrer Kinder.
Knapp 7000 Plätze gibt es in Deutschland. Laut der Istanbul-Konvention sollten es dreimal so viele sein. Das ist skandalös für unser reiches Land.“