Mit dem Fahrrad im MVV unterwegs 7. Mai 2021 Antrag im Kreistag Gemeinschaftlicher Antragder Kreistagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen undder Ausschussgemeinschaft ÖDP, Bündnis für Dachau, DIE LINKE/ Die PARTEI Analog zu den anderen MVV Landkreisen möge der Kreistag beschließen: Der Landrat des Landkreises Dachau wird beauftragt im Rahmen seiner Funktion diefolgenden drei Ziele in die Gesellschafterversammlung der Münchner Verkehrs- undTarifverbund GmbH einzubringen: In der sukzessive einzuführenden neuen Zuggeneration für die S-Bahnen im MVV sollen leicht bedienbare Fahrradstellplätze installiert werden. Hierbei soll auch ein Konzept für Lastenräder integriert sein.Eine kostenlose Fahrradmitnahme soll in den (S-)Bahnen (mindestens) im Landkreis Dachau eingeführt werdenDie Begrenzung der Sperrzeiten für die Fahrradmitnahme soll auf den Innenraum (M+1) begrenzt werden. Fotos: European Cyclists Federation, Arne List, Heb @Wikimedia;Lizenz: CC-BY 2. Begründung Der Radverkehr nimmt zu – und damit auch der Bedarf, multimodale Verkehrsketten zuverbessern. Wer Fahrrad und Bahn kombiniert, kann die letzte Meile zum Startbahnhof undvom Endbahnhof zum Reiseziel schneller bewältigen, sodass die ÖPNV-Nutzung deutlichattraktiver wird. Wir müssen von einem MVV-Angebot, welches die Fahrradmitnahme teuer,zeitlich beschränkt, und in der Praxis unattraktiv macht, zu einem neuen Leitbild gelangen,welches die Fahrradmitnahme im MVV als wünschenswert und förderungswürdig sieht. Zu 1)In der S-Bahn-Baureihe 423 müssen Fahrräder in den Mehrzweckbereichen gegenseitigbehindernd platziert werden, was insbesondere bei Ein- und Aussteige-Stationen wenigbenutzerfreundlich ist. Hier können komfortablere Lösungen geschaffen werden, umFahrräder unkompliziert ein und ausparken zu können.Der vertraglich vereinbarte sukzessive Austausch der S-Bahn Baureihe 423 bis 2034 eröffnetjetzt erneut ein kurzes Zeitfenster zur Einflussnahme auf die Innenraumgestaltung der SBahnenim MVV.Ein Vorbild könnten beispielsweise die „Querparker“ für Fahrräder nach dem Vorbild derKopenhagener S-Bahn sein, auch wenn dieses Konzept aufgrund unterschiedlicher S-Bahn-Breiten nicht 1:1 auf den MVV übertragen werden kann. Für ein Beispiel siehe Bilder in derAnlage. Zudem muss auf den Lastenrad-Trend reagiert werden, der wegen der positivenAuswirkungen auf Klima, Umwelt und Verkehr gezielt gefördert wird, u.a. durchFörderprogramme des Bundes und der Landeshauptstadt sowie durch Lastenrad-Leihangebotez.B. in Dachau.Das Ersetzen eines eigenen Pkw durch ein Lastenfahrrad wird insbesondere für Familien erstdann besonders attraktiv, wenn für längere Strecken das Lastenrad auch in (S-)Bahnenmitgenommen werden kann, wie das ja bereits seit langem mit Kinderanhängern praktiziertwird. Bei der Innenraum-Gestaltung der neuen Zuggeneration sollte daher darauf geachtetwerden, dass diese auch mit zwei- und dreirädrigen Modellen zugänglich sind und einAbstellen ohne Behinderung Dritter im Türbereich erlauben.Für eine ideale Ausgestaltung der Fahrradstellplätze sollte beispielsweise auch der ADFC indie Planungen involviert werden. Zu 2)Nicht nur in Kopenhagen, auch in zahlreichen Linien in Landkreisen Bayerns könnenFahrräder kostenlos in Nahverkehrszügen mitgenommen werden. Der Landkreis Dachau odermehrere Landkreise bzw. der gesamte MVV-Verkehrsverbund könnten so eine pauschaleSumme pro Jahr an die Bahn zahlen, damit die Radlerinnen in den S-Bahnen dieser Landkreise ihre Fahrräder kostenlos mitnehmen dürfen. Eine kostenlose Fahrradmitnahme macht die kombinierte Nutzung von Fahrrad und Bahn deutlich attraktiver, was nicht nur der Umwelt sondern auch der angespannten Verkehrssituation auf den Straßen im Landkreis zu Gute kommt. Zu 3)Im Landkreis wird die Fahrradmitnahme in den S-Bahnen unnötigerweise eingeschränkt durch die geltenden Sperrzeiten (derzeit Mo-Fr 6-9 Uhr sowie außerhalb der Schulferien auch Mo-Fr 16-18 Uhr), die mit der hohen Auslastung der S-Bahn zu diesen Zeiten begründet werden. Tatsächlich leeren sich zu diesen Zeiten die S-Bahnen aus München kommend bzw. sind in Richtung München erst jenseits der bisherigen Innenraumgrenze (M+1) hoch ausgelastet. Die derzeitigen Sperrzeiten sind somit nicht komplett sinnvoll und verhindern, das Berufspendlerinnen aus dem Landkreis Dachau, die im Landkreis selbst arbeiten, Bahn und Rad kombinieren können. Vielen Berufstätigen bleibt somit nur die Fahrt mit dem eigenen Pkw. Gez. Marese Hoffmann, im Namender Kreistagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen undder Ausschussgemeinschaft ÖDP, Bündnis für Dachau, DIE LINKE/ Die PARTEI