Antrag zur Umsetzung von Kampagnen des Klimabündnisses

Antrag vom 11.05.2019

Die Verwaltung, insbesondere die Klimaschutzbeauftragte wird beauftragt Kampagnen bzw. Vorschläge des Klimabündnisses zeitnah umzusetzen:

  1. Kindermeilen
  2. Ausstellung: Wir sind alle Zeugen

Begründung

Zu 1.

Seit 14.10. 2008 ist der Landkreis Mitglied im Klimabündnis, vor allem zum Zweck besserer Information der LandkreisbürgerInnen. In der Strategieplanung der Klimaschutzbeauftragten von 2018 wurde festgelegt, vor allem auf Klimaschutzprojekte für Schüler zu setzen, da diese „noch keine festen Gewohnheiten hätten und bei überzeugender Argumentation ihr Verhalten noch ändern würden“. Jugendliche zeigen bei Fridays for future, dass sie selbst gewillt sind, für den Klimaschutz Druck zu machen und sich zu engagieren. Für Kindergartenkinder und GrundschülerInnen ist dies auch möglich beim Projekt des Klimabündnisses „Grüne Meilen sammeln“.„Das Klima-Bündnis lädt alle Kinder in Europa in Kindergärten und Grundschulen ein, sich an den Aktionswochen zu beteiligen, mit Spiel und Spaß das Klima zu schonen und eine symbolische Weltreise um die Eine Welt anzutreten“. Die Grünen Meilen aller Kinder in Europa werden zusammengezählt und am Jahresende den Teilnehmern der UN-Klimakonferenzübergeben. „Die Kleinen zeigen den Großen, dass sie handeln, statt zu verhandeln: sie setzen Klimaschutz konkret und praktisch in ihrer Lebenswelt um.“

Das Klimabündnis liefert Module und Materialien, vorgestellt bzw. auf den Weg gebracht zum Beispiel bei einer Startveranstaltung müßte dies von der Klimaschutzbeauftragten.

Zu 2.

Neben dem Ziel der CO2 Reduktion von Kommunen setzt sich das Klimabündnis, dem der Landkreis angehört, auch für den Schutz des Regenwaldes und der indigenen Völker ein.

Der neue rechtspopulisitsche Präsident von Brasilien Jair Bolsenaro, derdie indigenen Völker mit Zootieren gleichsetzt, sendet damit ein klares Signal, dass Indigene von Holz und Agrarkonzernen vertrieben werden dürfen, die ihr Land ausbeuten wollen.Brasilien gilt als das tödlichste Land für die Verteidiger von Landrechten und Umweltinteressen: Die NGO Global Witness zählte seit 2015 mehr als 140 Morde,Die Indigenen-Reservate bedecken rund 13 Prozent der Fläche Brasiliens. Nach Angaben der NGO „Amazon Watch“ gibt es im brasilianischen Regenwald fast 400 indigene Völker, die ökonomisch und kulturell auf intakte Ökosysteme angewiesen sind.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro bläst aber zum Großangriff auf den Amazonas –der grünen Lunge des Planeten, er gibt bekannt, dass er den Regenwald nicht schützen will, sondern auf industrielle Großprojekte setzt. Die große Bedeutung des Amazonas-Regenwaldes für das Weltklima – er gilt als eines der Kippelemente – scheint in seiner Regierungspolitik keine Rolle mehr zu spielen. Bereits im vergangenen halben Jahr hat die Entwaldungsrate in der Amazonas-Region laut dem brasilianischen Institut für Weltraumforschung deutlich zugenommen. Holz- und Agrarunternehmen verstärkten ihre AktivitätenDurch den Import landwirtschaftlicher Produkte ist die EU mitverantwortlich für die großflächige Abholzung in Brasilien, heißt es in einer Erklärung von 600 WissenschaftlerInnenrInnerhalb der EU war Deutschland 2017 mit knapp 5,5 Millionen Tonnen Sojaschrotäquivalenten der größte Importeur, etwa die Hälfte des weltweit exportierten Soja kommt aus Brasilien (45 Prozent).

Um die LandkreisbürgerInnen auf diese dramatische Situation aufmerksam zu machen, sollte deshalb die Ausstellung „Menschen im Klimawandel“ im Landratsamt gezeigt werden.

gez. Marese Hoffmann, Fraktionssprecherin

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